Heute morgen verkündete das Desktop Team die finale Veröffentlichung Opera 15.
Damit geht ein Stück Geschichte, ja eine gewissen Eigenständigkeit des norwegischen Browser verloren: Den künftig läuft an Stelle von “Presto”, Operas eigene Engine, die “Blink”-Engine unter der Haube, die auch schon bei Google Chrome ihre Dienste verrichtet.
Auch wenn es theoretisch einen Upgradepfad gibt, empfehle ich Euch Opera 15 in ein frisches Verzeichnis zu installieren und Euch Lesezeichen, Notizen & Co. manuell zurückzuholen. Diverse Einstellungen werden trotzdem aus dem vorigen Profil gezogen, Lesezeichen können über “Menü"> “Weitere Tools” > “Lesezeichen importieren” eingelesen werden.
Ich teste mich gerade durch und bin an einigen Stellen doch etwas enttäuscht, weil es fast nur noch ein Google Chrome Klon ist. Bestimmte Funktionen, die Opera einst ausmachten, sind nicht mehr vorhanden:
- Ein umfassendes Kontextmenü auf jeder Webseite mit diversen Optionen, darunter auch die Möglichkeit, seitenspezifische Funktionen wie “Inhalte blockieren” vorzunehmen.
- Das gute alte Sidepanel mit Lesezeichen, Notizen & Co. ist auch verschwunden
- Das “Finetuning”-Panel “opera:config” leitet nur noch auf den Standard-Einstellungen Dialog weiter – der ebenfalls nicht alle Funktionen beinhaltet
- Opera Mail ist ausgegliedert. Ich nutze zwar seit längerem Outlook, aber die Mail (aka M2) User unter Euch müssen zu einer ausgegliederten Anwendung greifen.
Drei Funktionen, die mir auf Anhieb auffallen und die mir fehlen (werden).
Gut, dem gegenüber stehen einige interessante neue Features wie das aufgebohrte Speed Dial, die Discover-Funktion und Stash.
Ob diese aber letztendlich mich und Euch überzeugen können?
Vorerst werde ich bei der 12.x-Variante bleiben, zumal diese vom Desktop Team auch weiterhin noch mit Updates versorgt werden soll. An der Version 12.16 wird bereits gewerkelt.
Aber auch die “15” soll noch wachsen, so verspricht man. Bitte, liebes Opera Team, besinnt Euch auf Eure Wurzeln und bringt die guten und tollen Funktionen zurück, die Euch einst ausmachten.